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«Life begins at the end of your comfort zone» - Manuela im Gespräch

Aktualisiert: 3. Juli

Das ist Manuelas Lebensmotto – und mit genau dieser Haltung bereitet sie sich auf den Muskathlon 2025 in Südafrika vor. Die 28-Jährige läuft nicht nur für sich, sondern für Frauen, die aus sexueller Ausbeutung befreit wurden. Im Interview erzählt sie, warum sie Herausforderungen liebt, was sie antreibt, wenn’s anstrengend wird, und wie sie ihre Komfortzone immer wieder bewusst hinter sich lässt.

Andela sitzt auf den Treppen eines Pavillions.

Manuela, du strahlst eine unglaubliche Energie aus. Woher kommt die?

Meine Energie kommt einerseits aus Freude und Begeisterung. Wenn mich etwas packt, will ich voll reingehen. Ich bin schnell begeistert und gebe dann alles.

Aber auch aus dem Wissen, dass ein Ist-Zustand nicht so bleiben muss wie er ist. Er kann verändert werden. Gott kann ihn verändern und ich kann meinen Teil dazu beisteuern, dass Veränderung geschehen kann… Aus Asche kann Gold werden.


Ist das auch der Grund, warum du beim Muskathlon dabei bist? Also dass du begeistert warst und dachtest: Ja, das mach ich?

Es hat eigentlich schon früher mit einem Wunsch in mir angefangen. Ich lief schon immer gerne, hatte aber das Gefühl, dass es mir zu wenig ist, einfach für mich zu rennen. Ich wuchs bis zu meinem zehnten Lebensjahr in Afrika auf – nicht in Südafrika, sondern am Horn von Afrika, in Djibouti. Dort habe ich viele Menschen gesehen, die nichts haben, keine Perspektive. Das hat mich sehr geprägt, und so entwickelte sich schon im Teeniealter der Wunsch, für Menschen in Not zu rennen. Ich hatte schon mal vom Muskathlon gehört, aber es ergab sich nie die Gelegenheit. Und dann, plötzlich, kam die Möglichkeit für den Muskathlon Südafrika 2025. Ich dachte nur: Okay, let’s do it!


Was bedeutet es dir, dass du beim Muskathlon für Frauen läufst, die aus sexueller Ausbeutung befreit wurden?

Ich finde das mega stark. Es ist definitiv ein Ansporn für mich. Bei einem meiner ersten Trainingsläufe habe ich gemerkt, dass ich für diese Frauen renne. Gerade wenn Stimmen kamen wie „Ich schaffe das nicht“, wusste ich: Genau deswegen laufe ich weiter. Es motiviert mich sehr, mir diese Frauen vorzustellen und zu wissen: Es ist für sie.


Du wirst den 22-km-Trailrun mit 830 Höhenmetern laufen. Wie bereitest du dich darauf vor?

Ich habe damit gestartet, wieder regelmässig flache Strecken zu laufen. Halbmarathons bin ich schon gelaufen, die Distanz macht mir keine Angst – ich weiss, dass ich das schaffe. Aber die Höhenmeter werden herausfordernd. Ich bin gespannt, wie das zusammen funktioniert, aber ich nehme die Challenge gerne an.


Du hast zusätzlich noch eine zweite Challenge angenommen: das Spendensammeln. Wie geht es dir damit?

Das ist für mich tatsächlich die grössere Herausforderung. Ich frage nicht gerne nach Geld. Gleichzeitig merke ich: Wir leben in einem reichen Land.

Ich wünsche mir, einen grosszügigen Lebensstil zu leben und gleichzeitig frei auf Menschen zugehen zu können, wenn es um eine Sache geht, die mir wichtig ist. Gerade erst habe ich meinen Geburtstag genutzt, um Spenden zu sammeln. Das war ein guter Anfang.


«Life begins at the end of your comfort zone.“ – dein Lebensmotto. Was bedeutet dir das?»

Ich merke, ich will mich nicht scheuen. Ich wähle selten den einfachen Weg. Wieso sollte ich den wählen, wenn es auch kompliziert geht? (lacht)

Herausforderungen reizen mich, weil ich daran wachsen kann. Beim Luzerner Halbmarathon habe ich erlebt, wie sehr ich über mich hinauswachsen kann. Ich war schneller als in allen Trainings und wusste tief in mir: Ich schaffe das. Es hat richtig Spass gemacht und war ein super Erlebnis.


Viele berichten von mentalen Tiefs während eines Laufs. Doch du warst mental überzeugt, dass du es schaffst. Wie hast du das gemacht?

Ich kenne diese Gedanken – „Ich schaffe das nicht“ – auch. Aber ich will nicht, dass solche Stimmen bestimmen, wie das Resultat aussieht. Ich möchte mich nicht bremsen lassen.


Und wie bringst du diese Stimmen zum Schweigen?

Ich weiss nicht, ob ich sie zum Schweigen bringe. Vielleicht sage ich mir einfach: Ich mache es trotzdem. Oder gerade deshalb. Man muss auch unterscheiden, ob es nur eine Stimme im Kopf ist oder ob der Körper ein echtes Warnsignal gibt. Wenn Schmerzen kommen, höre ich auch darauf. Aber ich lerne, das bewusst wahrzunehmen.


Schnelle Runde – drei Fragen, drei Antworten:

Dein Motivationstrack beim Laufen?

JC Squad von Planetboom

Lieblingssnack nach dem Training?

Haferflocken oder Schoko-Proteinshake

Drei Dinge, die du mit nach Südafrika nimmst?

Laufschuhe, Kopfhörer und mein Handy


Menschenhandel ist ein zentrales Thema beim Muskathlon. Hast du dich vorher schon damit beschäftigt?

Ja, das Thema taucht bei mir immer wieder auf – vor allem sexuelle Ausbeutung. Es löst Wut in mir aus. Es ist keine erfundene Geschichte, sondern harte Realität. Ich kann und will das nicht ignorieren.


Was wünschst du dir für die Frauen, die du mit deinem Lauf unterstützt?

Wiederherstellung. Dass sie Veränderung erleben dürfen. Dass sie erfahren, wie Gott aus etwas Zerbrochenem etwas Schönes entstehen lassen kann – von Asche zu Gold.


Was erwartest du von der Reise nach Südafrika?

Ich freue mich sehr auf die Reise. Ich habe viel von anderen gehört, die von Südafrika schwärmen. Ich freue mich darauf, selbst vor Ort zu sein, die Schönheit, aber auch die Not in den Townships zu sehen, zu spüren und besser zu verstehen.


Andela riecht an einem Holunderstrauch
Manuela liebt Herausforderungen.

Was würdest du jemandem sagen, der zögert, die Komfortzone zu verlassen?Einfach machen. Manchmal muss man gar nicht lange überlegen. Angst ist in vielen Fällen ein schlechter Ratgeber – sie hindert dich nur daran, etwas richtig Cooles zu erleben.


Und denen, die mit dem Gedanken spielen, beim Muskathlon mitzumachen?

Go for it. Just do it. Mach’s einfach. Es lohnt sich.


Deine letzten Worte?

Danke, danke an alle, die mich unterstützen. Ich freue mich auf jede Begegnung. Der Muskathlon ist für mich ein Wunderprojekt. Unerwartet. Überwältigend. Ich bin so gespannt!



Vielen Dank, liebe Manuela, für das Gespräch und deinen Einsatz! Wir sind gespannt wie du deine Komfortzone sprengen wirst!


Unterstütze Manuela bei ihrer Mission

Die gesammelten Spenden ermöglichen Menschen, die aus der Zwangsprostitution entkommen konnten Ausbildung und Integration in den ersten Arbeitsmarkt.



Vielen Dank für deine Unterstützung und dein Engagement gegen Menschenhandel!



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