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Der Muskathlon ist nicht nur ein Lauf, sondern eine Antwort auf Ungerechtigkeit

Aktualisiert: 31. März

Farid Krieg ist ein erfahrener Muskathlet, der bereits mehrfach an diesem aussergewöhnlichen Event teilgenommen hat. Auch 2025 wird er in Kapstadt wieder an den Start gehen. Im Interview erzählt er, was ihn antreibt, welche Herausforderungen ihn erwarten – und warum auch du Teil der Mission Muskathlon Kapstadt 2025 werden solltest.


Farid Krieg an einem Marathon
Farid Krieg, ein erfahrener Muskathlet im Einsatz für Gerechtigkeit.
Farid, du hast schon mehrere Muskathlons gemacht – was fasziniert dich so daran, dass du immer wieder teilnimmst?

Mich fasziniert am Muskathlon, dass er eine ganz konkrete Möglichkeit bietet, sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Oft fragt man sich: Wie kann ich aktiv etwas bewirken? Spenden ist eine Option, aber der Muskathlon macht das Engagement erlebbar. Man reist vor Ort, lernt die Menschen kennen und sieht mit eigenen Augen, welche Auswirkungen der Einsatz hat.

Zudem habe ich ein grosses Herz für Israel und finde es inspirierend, dass glowbalact dort aktiv ist. Das gesamte Konzept von glowbalact begeistert mich, weil es nicht nur um finanzielle Hilfe geht, sondern um echte, nachhaltige Veränderung.


Das Ziel der einzelnen Muskathleten ist es, Spendengelder in der Höhe von CHF 10'000 für glowbalact zu sammeln. Das ist eine beachtliche Challenge. Du hast das Spendenziel bereits übertroffen. Hast du ein Erfolgsgeheimnis, das du mit uns teilen kannst?

Am Anfang war es nicht einfach, aber mit kreativen Ideen konnte ich viele Menschen mitnehmen. Eine meiner besten Aktionen war ein Charity-Dinner: Ich habe Freunde und Bekannte zu einem Couscous-Abend eingeladen. Jeder Gast zahlte 100 Franken als Spende für meinen Muskathlon. Das Schöne daran: Die Menschen gaben nicht nur Geld, sondern bauten eine persönliche Verbindung zum Projekt auf. Ich konnte ihnen erklären, warum mir der Einsatz gegen Menschenhandel so wichtig ist.

Wichtig ist, den Zweck genau zu erklären, denn Menschenhandel ist ein komplexes und oft unbequemes Thema. Mein Tipp: Menschen mitnehmen und ihnen zeigen, dass sie mit ihrer Spende wirklich etwas verändern können.


Beim Muskathlon in Kapstadt wirst du einen TrailRun absolvieren – 22 km mit 830 Höhenmetern. Wie bereitest du dich darauf vor?

Bisher bin ich immer auf flachen Strecken gelaufen, also wird das eine neue Herausforderung für mich. Ursprünglich wollte ich mal einen Marathon laufen, aber mit den zusätzlichen Höhenmetern ist die 22-km-Strecke für mich realistisch.

Diesmal werde ich nicht nur auf flachen Strecken trainieren, sondern gezielt Höhenmeter einbauen. In Neuchâtel, wo ich bald wohne, gibt es den Chaumont – eine perfekte Trainingsmöglichkeit.


Hast du beim Laufen schon mal einen Fehler gemacht, aus dem du viel gelernt hast?

Oh ja! Einer der grössten Fehler ist, zu schnell zu starten. Am Anfang fühlt man sich voller Energie, aber wenn man nicht sein eigenes Tempo hält, kann es später richtig hart werden. Ich bin zweimal an meine Grenzen gestossen, weil ich zu schnell losgelaufen bin. Ich dachte, es läuft super, und dann war ich plötzlich am Ende meiner Kräfte. Einmal musste ich fast gehend ins Ziel kommen.

Ein wertvoller Tipp, den ich zudem bekommen habe: Regelmässig trinken und essen – alle 20 Minuten. Seitdem ich das befolge, geht es mir viel besser beim Laufen.


Gibt es etwas, worauf du dich neben dem TrailRun in Kapstadt besonders freust?

Definitiv! Ich war noch nie in Südafrika und freue mich darauf, das Land kennenzulernen. Aber für mich steht nicht der Tourismus im Vordergrund – ich reise mit einer Mission. Es geht darum, vor Ort zu sein, Zeit und Emotionen zu investieren und zu sehen, was mit den Spenden bewirkt wird.


Besonders spannend finde ich, dass glowbalact mit der Produktion der KitePride-Taschen jetzt auch in Südafrika tätig ist. Ich bin gespannt, wie dieses Projekt Leben dort verändern kann.


Gibt es einen besonderen «Spirit» beim Muskathlon, den man erst versteht, wenn man dabei war?

Muskathlon ist mehr als ein Sportevent – es ist eine Bewegung für Gerechtigkeit. Was uns alle verbindet, ist der Glaube und die Mission, die wir gemeinsam haben. Man kommt als Fremde zusammen, aber es fühlt sich sofort wie eine Familie an. Viele helfen und unterstützen sich gegenseitig. Egal, ob man sportlich ist oder nicht – es geht um die gemeinsame Mission, um den Einsatz für Gerechtigkeit. Und das ist unglaublich stark.


Du warst auch beim Muskathlon 2019 in Israel dabei, wo ihr das Projekt von glowbalact besucht habt. Gab es da eine Begegnung, die dich besonders bewegt hat?

Ja, viele. Besonders eine Frau hat mich beeindruckt, die uns erzählt hat, wie sie zurück ins Leben gefunden hat. Sie hatte lange Zeit Angst, schon nur allein einkaufen zu gehen. Mir war nicht bewusst, wie tief Menschen durch ihre Vergangenheit zerstört sein können. Sie und ihr Mann haben uns ihre Geschichte erzählt – wir waren alle zu Tränen gerührt.


Was mich auch beeindruckt hat: Die Geduld, die es braucht, um diesen Menschen zu helfen. Das Team von glowbalact begleitet sie mit so viel Liebe und Empathie, oft ohne zu wissen, ob die Person am nächsten Tag überhaupt wiederkommt. Das hat mich sehr beeindruckt.


Farid hält ein Schild mit dem Text: Es gibt heute Millionen Sklaven weltweit
Farid macht am «Walk for Freedom» auf den Menschenhandel weltweit aufmerksam.
Was bedeutet es für dich, dich mit dem Lauf ganz konkret gegen Menschenhandel zu engagieren?

Es ist für mich eine Möglichkeit, sichtbar zu machen, was oft im Verborgenen passiert. Viele glauben, Betroffene hätten sich ihr Schicksal selbst ausgesucht, aber das ist eine grosse Fehleinschätzung. Menschenhandel ist ein Milliarden-Business, das sich nicht einfach aus der Welt schaffen lässt. Aber das bedeutet nicht, dass wir nichts tun können. Das erinnert mich an eine Geschichte, die das gut veranschaulicht: Ein Mädchen steht am Strand und wirft von der Flut angespülte Seesterne zurück ins Meer. Da kommt ein Mann und sagt: «Das bringt doch nichts, es gibt viel zu viele – der Strand ist kilometerlang.» Doch das Mädchen nimmt einen Seestern in die Hand, schaut ihn an und sagt: «Für diesen hier macht es einen Unterschied.» Und genau darum geht es mir!


Was würdest du jemandem sagen, der mitmachen will, aber Zweifel hat?

Jeder kann mitmachen! Es geht nicht darum, sportlich topfit zu sein – sondern ein Zeichen für Gerechtigkeit zu setzen. Wenn du den Wunsch hast, etwas zu bewegen, dann hast du schon alles, was du brauchst. Und das Beste: Du tust nicht nur anderen, sondern auch dir selbst etwas Gutes!


Vervollständige den Satz: «Der Muskathlon ist für mich...»

...nicht nur ein Lauf, sondern eine Antwort auf Ungerechtigkeit.


Vielen Dank für dein grossartiges Engagement, Farid! Wir wünschen dir viel Erfolg!


 

Unterstütze Farid bei seiner Mission!

Die gesammelten Spenden ermöglichen Menschen, die aus der Zwangsprostitution aussteigen Ausbildung und Integration in in den ersten Arbeitsmarkt.



Vielen Dank für deine Unterstützung und dein Engagement gegen Menschenhandel!

 

Schliesse dich Farid an, werde Muskathletin oder Muskathlet

Werde selbst aktiv und laufe mit uns am Muskathlon Südafrika für Gerechtigkeit!


 


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