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Image by Priscilla Du Preez 🇨🇦

HOFFNUNG UND TRÄUME
GESCHICHTEN DES NEUANFANGS

In einem bewegenden Interview mit einer israelischen Zeitung haben Elin, Chen, Ms. Pepper und Aviv offen über ihre Vergangenheit gesprochen und der Journalistin ihre Hoffnungen und Träume für die Zukunft anvertraut, die in Bildern festgehalten wurden. Diese vier Menschen haben unvorstellbare Herausforderungen überwunden und den Mut bewiesen, neu anzufangen. Lies die Geschichten zu den Bildern:​

Zeichnung einer Frau mit Ihrem Ehemann und drei Kindern.

ELIN

KAFFEE UND EIN
HAUS VOLLER LIEBE

«Da wusste ich, dass ich sterben würde, wenn ich so weitermache.»

Bild: Daniela London Dekel

«Ich bin in Sibirien geboren und hatte eine schwierige Kindheit, die von Missbrauch und Gewalt geprägt war. Meine Mutter sagte einmal zu mir: ‹Mädchen, du bist nicht einmal klug und hübsch genug, um eine Hure zu sein›. Als ich zehn Jahre alt war, versuchte ich mir das Leben zu nehmen, indem ich einen Liter Bleichmittel trank, aber ich überlebte. Nach dem Tod meiner Mutter ging ich der Prostitution nach und wurde drogenabhängig, um die Arbeit zu ertragen. Ich nahm bis zu fünf Gramm Crystal am Tag. Mit 27 Jahren schaute ich im Fitnessstudio in den Spiegel und sah nur noch Haut und Knochen. Da wusste ich, dass ich sterben würde, wenn ich so weitermache. So ging ich zum Sozialamt und sagte: ‹Ich bin Prostituierte, helfen Sie mir, gesund zu werden.› So fand ich den Weg ins Hope Center Israel und bekam die Unterstützung, die ich brauchte.»
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Heute kann Elin wieder von einer hoffnungsvollen Zukunft träumen. Sie verriet der Journalistin,

wie eine glückliche Zukunft für sie aussehen könnte:

 

«Ich stelle mir ein grosses Haus mit vielen Kindern und einem Ehemann vor.

Und vielleicht kann ich sogar ein Café unten im Haus betreiben.»

In Israel gibt es 15 000 Frauen und Männer, die in der Prostitution gefangen sind.

Ohne Unterstützung ist der Ausstieg aus dem Milieu unmöglich. Im Hope Center Israel werden die Betroffenen in einem zweijährigen Programm von unseren Sozialarbeiterinnen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben begleitet. Mit deiner Unterstützung können wir noch mehr Betroffenen in ein selbstbestimmtes Leben helfen.

Teile Elins Geschichte

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CHEN

KREATIVITÄT INMITTEN VON KATZEN

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​«Es hat lange gedauert, bis ich bereit war, aus der Prostitution auszusteigen, aber ich habe es geschafft.»

Bild: Daniela London Dekel

«Ich wuchs in einer traditionellen Familie auf und wurde mit 11 Jahren während eines Urlaubs von einem Fremden vergewaltigt. Das hat mich verändert, und als Jugendlicher geriet ich an die falschen Leute. Zu Hause war ich ständig Gewalt ausgesetzt, vor allem psychischer Gewalt. Ich habe mehrmals versucht, meinem Leben ein Ende zu setzen, was schliesslich dazu führte, dass ich mit 18 Jahren aus der Armee ausgeschlossen wurde. Um zu überleben, musste ich mich prostituieren, da ich weder die finanziellen Mittel noch die Unterstützung meiner Familie hatte. Drogen und Alkohol kamen hinzu, um den Schmerz zu betäuben. Mit 19 Jahren erlebte ich einen schweren sexuellen Übergriff, der für mich zum Wendepunkt wurde. Es hat lange gedauert, bis ich bereit war, aus der Prostitution auszusteigen, aber ich habe es geschafft. Heute, nach Abschluss eines Ausbildungskurses im Hope Center, habe ich eine Arbeit im Bereich der psychischen Gesundheit gefunden, um Menschen mit einer ähnlichen Geschichte auf ihrem Weg in ein freies Leben zu unterstützen. Ausserdem habe ich eine gesunde Beziehung und wieder Kontakt zu meiner Mutter.»

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Für Chen bedeutet Glück etwas Einfaches, aber Kostbares:


«Ich stelle mir vor, auf einem grossen, runden Bett zu liegen, ein Skizzenbuch in der Hand und überall Katzen um mich herum.»

Damit Überlebende wie Chen im regulären Arbeitsmarkt wieder Fuss fassen können, brauchen sie Unterstützung. Hilf mit, damit wir mit Hope Center Israel noch mehr Betroffenen eine Chance auf ein Leben in Freiheit ermöglichen können.

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MS.
PEPPER

NEUANFANG IN ROSA

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«Die Geschichten der anderen Frauen
stärkten mich, mein Leben zu ändern.»

Bild: Daniela London Dekel

«Ich wuchs in einer grossen Familie auf, und als ich neun Jahre alt war, wurde ich von meinem älteren Bruder vergewaltigt. Meine Familie hielt das aus Scham geheim. Kurz darauf wurde ich früh verheiratet und bekam innerhalb eines Jahres mein erstes Kind. Mein Mann und seine Familie waren mir und meinen Kindern gegenüber gewalttätig, und als ich acht Kinder hatte, floh ich in ein Schutzhaus, wo mir ein Anwalt bei der Scheidung half. Aus Geldnot begann ich danach als Prostituierte zu arbeiten und Drogen zu verkaufen. In einem Hilfszentrum für Frauen fand ich später Unterstützung. Die Geschichten
der anderen Frauen stärkten mich, mein Leben zu ändern. Ich begann, Essen in einem Café zu verkaufen und wurde dafür bekannt, während ich meine Kochkünste in einem Institut weiter verfeinerte.»

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Der Name Ms. Pepper, den sie für das Interview selbst gewählt hat, gibt bereits einen Hinweis darauf,

wie ihr Traum für die Zukunft aussieht:

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«Ich sehe mich in einem renommierten Restaurant, wo ich Kochkurse gebe. Ich stehe vor einer Klasse in Kochkleidung, aber nicht in weiss, sondern in rosa. Ich bin selbstbewusst und gebe mein Wissen an die Schüler weiter.»

Betroffene, die aussteigen möchten, brauchen eine Perspektive. Oft haben sie keine Ausbildung und wissen nicht, was sie machen möchten . Unsere Sozialarbeiterinnen helfen ihnen, herauszufinden, worin ihre Stärken liegen und welche Arbeit zu ihnen passen könnte. Hilf mit und schenk Betroffenen wie Ms. Pepper Perspektive! 

Teile Ms. Peppers Geschichte

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AVIV

EINE ZUKUNFTSWEISENDE BEGEGNUNG

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«Im Hope Center fand ich die
Unterstützung, die ich brauchte.»

Bild: Daniela London Dekel

«Ich wuchs mit einem jüngeren Bruder auf, doch unsere Mutter litt an schweren psychischen Problemen und war oft in Kliniken. Wir hatten niemanden, der sich wirklich um uns kümmerte. Während meines Armeedienstes sah ich eine Anzeige in der Zeitung, die schnelles Geld durch Prostitution versprach. Anfangs lachten meine Freundinnen und ich darüber, doch eine von ihnen fing tatsächlich an, dort zu arbeiten und nahm mich mit. So geriet auch ich in die Prostitution, um finanziell über die Runden zu kommen. Nach dem Armeedienst wollte ich studieren, doch es scheiterte am Geld, und ich arbeitete weiter in der Prostitution. Ich landete in einer Wohnung mit sechs Frauen, jede von uns hatte zwischen 12 und 22 Kunden pro Schicht. Aber irgendwann wollte ich ausbrechen und mein Leben ändern. Im Hope Center fand ich die Unterstützung, die ich brauchte. Eine Begegnung mit einem Welpen entfachte meine Liebe zu Tieren neu, und ich entschloss mich, ein Studium im therapeutischen Hundetraining zu beginnen. Heute leite ich therapeutische Workshops für Kinder und habe meinen Platz gefunden.»â€‹

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Ein Erlebnis weckte in Aviv einen Wunsch für ihre Zukunft:


«Bei einer Aufführung der Kinder, mit denen ich arbeite, sah ich eine Lehrerin mit einem Baby im Kinderwagen hereinkommen. In diesem Moment dachte ich: ‹Wow, das könnte ich nächstes Jahr sein.› Das weckte in mir den Wunsch, solche Momente vielleicht einmal selbst mit einem Baby im Kinderwagen mitzuerleben.»

Adi Oz, Geschäftsleiterin des Hope Centers Israel sagt es treffend: «Ohne eine helfende Hand, ohne finanzielle Investitionen ist der Ausstieg aus
dem Prostitutionskreislauf für die Betroffenen nicht möglich. Eine helfende Hand ist alles, was zwischen Ausbeutung und Freiheit steht.»

Mit deiner Unterstützung können wir Überlebenden wie Aviv helfen.

Teile Avivs Geschichte

Quelle: Die Illustrationen und Interviews wurden von Daniela London Dekel erstellt und im April dieses Jahres in der israelischen Zeitung «Yediot Ahronoth» veröffentlicht.

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