Laufen für Freiheit am Muskathlon: für sich selbst und andere – Thomas im Gespräch
- Miriam Steiner
- vor 3 Tagen
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Thomas hat das Laufen erst im höheren Alter für sich entdeckt und dabei nicht nur körperliche, sondern auch innere Freiheit gefunden. Im Interview erzählt er, warum er beim Muskathlon in Kapstadt an den Start geht und weshalb er mit jedem Schritt für Gerechtigkeit läuft.

Thomas, du hast schon einiges an sportlichen Erfahrungen gesammelt. Wie sieht dein aktuelles Training aus?
Gerade war ich zwei Tage hintereinander mehrere Tausend Höhenmeter unterwegs – unter anderem am Hochwang bei Chur. Für mich ist das eine gute Vorbereitung, weil ich ja weiss: In Kapstadt geht es zuerst einmal 800 Höhenmeter direkt hoch, vom Meeresspiegel weg, und dann ständig rauf und runter. Davor habe ich Respekt.
Zusätzlich lasse ich mich nun noch von einer Bekannten beraten, die selbst schon einen Ultramarathon gelaufen ist. Denn bis jetzt habe ich einfach nach meinem Körper und Gefühl trainiert.
Wie bist du eigentlich zum Laufen gekommen?
Als Kind mochte ich Sport schon immer. Ich merkte schnell, dass mir die Ausdauer liegt. Doch mit dem Laufen fing ich erst im höheren Alter an. Ich habe gemerkt, dass es mir guttut und dass es mir zu einer inneren und äusseren Heilung hilft. Im Jahr 2022 bin ich dann zufällig auf den Muskathlon gestossen und habe mich für den Lauf in Uganda angemeldet.
Warum machst du beim Muskathlon Südafrika 2025 mit?
Afrika hat seit jeher einen Platz in meinem Herzen. Jedes Mal, wenn ich dort war, hatte ich das Gefühl: Ich komme nach Hause. Als ich von diesem Muskathlon hörte, wusste ich: Das will ich machen. Und auch das Thema, für das wir laufen – Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung – ist mir sehr wichtig. Im Jahr 2023 habe ich zwei andere Organisationen kennengelernt, die sich ebenfalls in diesem Bereich einsetzen. Ich habe gemerkt, dass mich dieses Thema berührt und dass ich Teil der Veränderung sein möchte. Deshalb freue ich mich, nun für glowbalact Spenden zu sammeln und für diese Frauen zu laufen.
Du hast dich für den Trailmarathon mit einer Strecke von 43 km und 2'200 Höhenmetern angemeldet. Was reizt dich daran?
Am Anfang war es mein Ehrgeiz, das zu schaffen. Dann habe ich gelesen, dass die schnellsten Läufer rund 6 Stunden für die Strecke benötigen. Da wurde ich unsicher, ob ich das wirklich packe. Doch mein Umfeld hat mich ermutigt und gemeint, ich schaffe das. Deshalb nehme ich die Herausforderung an und vertraue darauf, dass wir es gemeinsam als Gruppe schaffen. Denn genau darum geht es beim Muskathlon: gemeinsam als Team ins Ziel kommen, um ein Zeichen zu setzen.
Das Spenden sammeln gehört auch dazu. Wie erlebst du das?
Bei den letzten beiden Muskathlons habe ich viel selbst beigesteuert. Aber ich merke: Ich möchte in meinem Umfeld auf die Thematik aufmerksam machen. Denn viele Menschen können nicht genau verstehen, was Organisationen wie glowbalact machen, es ist einfach sehr komplex. Ich weiss aber: Frauen, die aus diesem Ausbeutungssystem befreit wurden oder die Chance haben auszusteigen, brauchen professionelle Begleitung, um wirklich in ein freies Leben zu finden. Und genau das macht glowbalact. Ihr gebt diesen Frauen die professionelle Hilfe, die sie brauchen. Deshalb möchte ich unbedingt in meinem Umfeld Spenden sammeln.
Du bist unser Team-Ältester und kannst somit auf die meiste Lebenserfahrung zurückgreifen. Hast du einen guten Rat an die anderen Teilnehmenden oder Leserinnen und Leser?
Fürs Laufen würde ich sagen: Wichtig ist, dass man nicht zu schnell losläuft, sondern in einem guten Tempo, das man über die ganze Strecke halten kann. Und fürs Leben gilt etwas Ähnliches: Es ist besser, im eigenen Tempo zu laufen und langfristig dranzubleiben, statt immer mehr, schneller und besser sein zu wollen.
Willst du zum Schluss noch etwas zu deinen Unterstützerinnen und Unterstützern sagen?
Ja: Ein grosses Dankeschön an alle, die mich begleiten und unterstützen, in welcher Form auch immer. Ich bin überzeugt, dass eure Unterstützung bei den Frauen ankommt, die es dringend nötig haben.
Vielen Dank Thomas für deinen grossartigen Einsatz und das Akzeptieren dieser grossen Herausforderung, um Frauen eine neue Perspektive zu schenken.
Unterstütze Thomas bei seiner Mission!
Mit deiner Spende ermöglichst du Frauen, die aus der unfreiwilligen Prostiution aussteigen, ein Ausbildungs- und Integrationsprogramm für den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt.
Vielen Dank für deine Unterstützung und dein Engagement gegen Menschenhandel!
Werde selbst aktiv
Die Anmeldung für den Muskathlon 2025 ist zwar geschlossen, aber auf unserer Unterstützungsplattform Act2Glow hast du die Möglichkeit, selbst eine Aktion zu starten. Lass dich inspirieren und mach selbst einen Unterschied.
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